Zum vergangenen Samstag traf unsere HVL-Sieben auf die Reserve der TSG Lübbenau 63. Ein Spiel unter Tabellennachbarn in der Verbandsliga Brandenburg Süd. Das Spiel stand unter zwei verschiedenen Sternen, denn die HVL09 konnte sich mit einem Sieg gegen den Lokalrivalen SC Trebbin empfehlen und das Hinspiel gegen die Gäste ging, durch fahrlässiges Verhalten von uns, zum Spielende leider verloren.

Mit der TSG Lübbenau 63 II kam eine Mannschaft, die zum Anfang der Saison erhebliche Personalprobleme hatte und dementsprechend einen schlechten Saisonstart miterleben musste. Entgegen unserer Auswahl, die sich schnell zehn Punkte erkämpfen konnte, bevor die Saison unterbrochen wurde und uns die gleichen Umstände hart getroffen haben. Die TSG konnte sich zwischenzeitlich erholen und sich in der Tabellenmitte festsetzen. Die HVL musste hingegen ein Spiel nach dem anderen abgeben und so wurde aus der Hinrunden-Überraschung, die Rückrunden-Enttäuschung. Aus dem oberen Tabellenfeld wurde die HVL09 nach unten durchgereicht, aber mit allmählicher Entspannung der Personalsituation konnte sich unser Verein in der Liga zurückmelden!

Aufholjagd zum Saisonendspurt

Natürlich gab der Sieg gegen den SC Trebbin Auftrieb und die Mannschaft hat sich wiedergefunden und wusste, dass nur mit der richtigen Einstellung etwas gegen die TSG Lübbenau 63 II möglich ist. Es müssen zwei weitere wichtige Punkte her, um weiter an unserem minimalen Saisonziel zu arbeiten. Noch ist alles möglich und noch kann die HVL09-Sieben sogenannte Wiedergutmachung betreiben, in dem sie Punkte generiertet, damit man sich endlich einmal vom unteren Tabellen-Drittel verabschiedet. Mit dem Sieg gegen den SC Trebbin konnte erst einmal Platz 8 erkämpft werden. „Hier müssen wir weiter ansetzen! Jeder Punkt ist jetzt wichtiger denn je! Die HVL09 muss endlich zeigen, dass wir keine Mannschaft und kein Verein sind, die ständig in dieser Liga gegen den Abstieg kämpfen muss. Ich würde mir wünschen, dass wir mit den letzten drei Spielen deutlich machen, dass wir mindestens in den unteren Mittelfeldbereich* gehören. Das ist der nächste Schritt, den wir vor der Saison ins Blickfeld genommen haben. Die Mannschaft ist dazu auf jeden Fall in der Lage.“, so unser Präsident vor dem Spiel gegen die Gäste aus dem Spreewald (*Mit unterem Mittelfeldbereich sind die Plätze zwischen 7 und 9 gemeint).

Mit „Riesen“ Personalbestand in das nächste Heimspiel

Immer noch fehlen der HVL09 so wichtige Rückraumspieler wie Oliver Johl und Martin Stelter. Beide sind nach wie vor verletzt und werden erst zur neuen Saison in die Mannschaft zurückkehren. Ferner war unser Torwart Hubertus Struck ebenfalls verletzt und unser RR-IB sowie KL Stephan Kirchner fehlt dienstbedingt nach wie vor der Mannschaft. Zu guter Letzt hat unser Neuzugang Moritz Schulze, RR-rechts, mit einer Coronainfektion zu kämpfen. Trotzdem hat sich die angespannte Personalsituation spürbar aufgelöst und auch Steven Klante, RR-Aufbau, konnte sich endlich wieder zurückmelden. Insgesamt haben sich 17 Spieler für das Spiel gegen die Reserve aus Lübbenau angemeldet und aufgewärmt. Eine Situation, die unsere HVL-Familie so, seid der Hinrunde, gar nicht mehr kannte! „Wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass wir vor einigen Wochen gesagt haben, dass wir einige Spieler aus der zweiten Mannschaft testen werden. Für uns hat ja die neue Saison bereits als „Saisonvorbereitung unter Wettkampfbedingungen“ begonnen. Insofern haben wir das Gros der zweiten Mannschaft zu diesem Spiel gegen Lübbenau eingeladen.“, so Trainer und Geschäftsführer Oliver Much vor dem Spiel. Diese Entscheidung sollte sich noch als genau die richtige gegen die Gäste erweisen.

Zuschauer sahen in der Jahnhalle eine packende Partie

Leider konnte die HVL09 dieses Heimspiel nicht in der Luckenwalder Fläminghalle austragen. Die für Verbandsliga-Verhältnisse viel zu „enge“ Jahnhalle war wieder Austragungsort des Spiels. Dieser Umstand sollte allerdings einer spannenden Partie keinen Abbruch tun. Unser Trainer schwor seine Mannschaft vor dem Spiel richtig ein, dass die zwei Punkte unbedingt nach Luckenwalde geholt werden müssen! Personell hatte dieser die „Qual der Wahl“. Natürlich konnten nicht alle Spieler auf der Bank sitzen und so musste der eine oder andere diesmal enttäuscht die Segel streichen und auf der Zuschauer-Bank Platz nehmen. „Natürlich tut einem so etwas leid, so mal am Ende des Tages die Spieler freiwillig vor Ort sind und diesen Sport hobbymäßig betreiben. Das darf man nicht vergessen, aber Verbandsliga-Handball ist nun einmal die erste Stufe des leistungsbezogenen Amateur-Handballs. Das muss man auch als Spieler verstehen, dass es hier vor allem um den Erfolg geht und nicht um die persönlichen Befindlichkeiten eines einzelnen Spielers.“, so Oliver Much nach dem Spiel.

Tempohandball und eine stabile Abwehr, so wolle man, nein so musste man dieses Spiel gegen eine, wenngleich dezimierte, sehr Verbandsliga erfahrene Mannschaft bestreiten. Lübbenau kam mit nur einer Wechseloption angereist. Wer aber meint, das wird hier heute ein leichtfertiger Abend, der sollte schnell eines Besseren belehrt werden!

Gäste gehen früh in Führung und können in der ersten Halbzeit immer wieder das Spiel für sich entscheiden

Das erste Tor des Spiels, wie sollte es auch anders sein, machte abermals der Gegner. Unsere HVL09-Sieben hat damit bereits mehrfach Erfahrungen in dieser Saison sammeln können, dass das erste Tor eine Visitenkarte zum Spiel ist. So sollte es auch in diesem Heimspiel sein! Nach fast 12. Minuten führten immer noch die Gäste mit 4:3. Die Abwehr unserer HVL stand nach wie vor gut, aber nach vorne taten wir uns abermals schwer. Das liegt primär daran, dass wir aktuell fast keinen funktionierenden Rückraum haben. Die meisten unserer Rückraumspieler sind nach wie vor verletzt und die Devise, dass wir mit schnellem Spiel nach vorne agieren müssen, setzte unsere Mannschaft nicht um. Wir waren im Spiel nach vorne viel zu ideenlos und schlichtweg zu langsam. Zu wenig in der Verbandsliga und zu einfach für die Gäste, die vordergründig ihre Chancen besser nutzen sollten. Hinzu kam eine sehr frühe Verletzung unseres Links-Außen Marcel Junge an der Schulter. Dieser kam erst wieder zur zweiten Hälfte ins Spiel. Unser Spiel musste dementsprechend umgestellt werden. Immer wieder zeigte sich die individuelle Stärke der Spieler aus Lübbenau, die schnell erkannten, dass wir uns vorwiegend auf der rechten Außenseite schwergetan haben, gut zu verteidigen. So nutzten die Gäste die sich ihnen bietenden Chancen deutlich effektiver und so ging es mit einem 11:13 Rückstand in die Halbzeit.

Zweite Halbzeit wurde vor allem für die Zuschauer ein Nervenspiel

In der Pause schwor sich die Mannschaft nochmals auf die kommende zweite Halbzeit ein. Auch der Kapitän, Marek Krischak, fand deutliche Worte an die Mannschaft. „Man darf gegen diesen Gegner nicht so fahrlässig mit seinen Chancen umgehen und das Spiel nach vorne muss viel schneller erfolgen. Wir dürfen den Gegner nicht dazu einladen, dass dieser sich immer wieder mit Toren absetzen kann, um dann wieder Luft zum Atmen zu bekommen. Unsere Chance ist hier Druck auszuüben und den Gegner keine ruhige Minute zu lassen. Wir müssen den Gegner zu Fehlern zwingen. Der individuellen Klasse des Gegners können wir nur mit seinen limitierten Kraftressourcen beikommen!“ Das sollte sich dann vorrangig zum Ende der zweiten Halbzeit bewahrheiten. Tatsächlich spielte die Gästemannschaft ihre Möglichkeiten cleverer aus und kam immer wieder zum Torerfolg. So entstanden Rückstände von bis zu 5 Toren, die wir mit einem enormen Kraftakt aufholen mussten.

Mehrere Zeitstrafen, auf beiden Seiten, brachten zusätzliche Hektik in die Partie. Nach einer gefühlten Ewigkeit, genau in der 32. Minute, sollte unsere Mannschaft endlich den Ausgleich erzielen. Jetzt musste die Wende eingeläutet werden, aber die TSG spielte gnadenlos effektiv und kaltschnäuzig ihren Stiefel herunter. So führten die Gäste wieder in der 43. Spielminute mit 18:23. Das Spiel schien gelaufen!

Zum Ende der zweiten Hälfte entwickelte sich das Spiel zu einem wahrhaftigen „Endspiel“ um zwei Punkte

Mehr oder weniger sollte sich das Spiel zu einer ungewollten „Kopie“ des Hinspiels entwickeln. Nur, dass die HVL09 in Lübbenau lange Zeit in Führung gewesen war. Jetzt machte die TSG fahrlässige Fehler und dezimierte sich vorübergehend mit unnötigen Foulspielen auf vier Spieler. Durch Tore von Marcel Junge, den an diesem Tag hervorragend aufgelegten Eric Ljunggren, Bastian Litzba und Leon Hellmeier, kam die HVL09-Sieben in der 55. Minute auf ein Tor heran. Die zahlreichen Fans in der Halle, wurden gedanklich an das ebenso sehr spannende Spiel gegen den SC Trebbin, in der Fläminghalle, erinnert. In der 57. Minute erzielte unser Youngster, Kenneth Blümel, den Ausgleich zum 24:24.

Kenneth Blümel erzielt den wichtigen Ausgleich zum 24:24 in der 57. Minute

Nun wollte man unbedingt den sogenannten „Lucky Punch“! Die TSG zollte dem immer schneller werdenden Tempo und ihrer aufwendigen Spielweise Tribut. Jetzt sollten die Worte des Kapitäns in der Halbzeitpause immer mehr an Bedeutung gewinnen und hier zeigt sich primär die Erfahrung eines Marek Krischak, der schon höherklassigen Handball in Ludwigsfelde gespielt hat. Unsere Jungs wollten jetzt natürlich deutlich mehr! Es waren die beiden besten Spieler an diesem Tag, die für die Entscheidung sorgen sollten. Eric Ljunggren mit seinem 10. Treffer und Bastian Litzba mit seinen Toren Nummer 4. und 5. sorgten für den am Ende verdienten Sieg auf der Zielgeraden. „Technisch hatten wir dem Gegner heute wenig entgegenzusetzen, aber vor allem durch die kämpferische Leistung und Einstellung meiner Mannschaft, konnten wir am Ende 27:24 gegen Lübbenau gewinnen. Was mich persönlich am meisten beeindruckt, ist die Tatsache, dass wir wieder eine Mannschaft geworden sind. Jeder kämpft für jeden. Wir müssen auf jeden Fall noch lernen, den Schwung, den die beiden „Blümel-Brüder“ nach vorne erarbeiten, mit gut vorbereiteten Spielzügen in Tore umzuwandeln. Teilweise hat man das auch zum Ende des Spiels gesehen, aber man muss auch dem Gegner zugestehen, dass man deutlich gemerkt hat, dass die Gäste am Ende ihrer Kräfte waren. Hätten die mehr Wechselmöglichkeiten gehabt, wäre das hier noch schwerer für uns geworden.“, so Marek Krischak nach dem Spiel.

Und auch Trainer Jörg Thätner, grüßte aus der Ferne mit großer Freude und zwei weiteren Punkten auf dem Konto. „Jetzt können wir beruhigt nach Belzig fahren und dort ganz frei aufspielen. Wir werden wieder unsere Jungs aus der Zweiten zum Testen mitnehmen.“, so Trainer Jörg Thätner nach dem Spiel in einem persönlichen Telefonat.

Fazit:
Solche Auseinandersetzungen sind i.d.R. die schwersten Spiele. Auch wenn Lübbenau deutlich dezimiert in Luckenwalde ankam, haben sie es uns sehr schwer gemacht. Waren sie doch vorgewarnt, durch den Sieg gegen den SC Trebbin! Sie haben uns nicht unterschätzt und waren von Anfang an hellwach. Die Individuelle Klasse der einzelnen Spieler war besser, ja, das muss man auch im sportlichen dem Gegner zugestehen, aber unsere geschlossene Mannschaftsleistung zeigt wieder einmal auf, dass solche Spiele nur im Team und im Kopf entschieden werden! Was wir wieder aus dem Spiel mitnehmen, ist die Tatsache, dass wir mehr aus den sich uns bietenden Chancen machen müssen! Belzig ist eine Mannschaft, die sich ebenfalls im Laufe der aktuellen Saison gefunden hat und vor allem über einen sehr kampfbetonten Handball zum Ziel kommt. Auch der MBSV Belzig hatte die letzten beiden Spiele gewinnen können. Das kommende Match am Sonntag, dem 22.05.2022 ab um 16.00 Uhr wird ein Kampf um zwei Punkte unter direkten Tabellen-Nachbarn!

Unsere HVL09-Sieben konnte gegen die Reserve von der TSG Lübbenau 63 e.V. einen Sieg feiern!

Sportliche Grüße gehen zur Reserve der TSG Lübbenau 63 II.

Spieler des Tages: Eric Ljunggren (RR-halb links) und Bastian Litzba (RR, RA)
Torschützenkönige des Spiels: Eric Ljunggren (10 Tore und 7-Meter-Quote 100 %) sowie Bastian Litzba (5 Tore)
Beste Abwehrleistung: Tobias Schamott und Marek Krischak
Aktuelle Platzierung:

8HV Luckenwalde 09176011337:390-5312:22
Quelle: NU-Liga Brandenburg. Verbandsliga Süd

Schiedsrichterleistung: Die Schiedsrichter boten wieder einmal, insgesamt, eine einwandfreie Leistung. Sie führten das Spiel souverän. Die Entscheidungen, auch gegen uns, gingen in der Gesamtbetrachtung alle in Ordnung. Leider wurde die Partie durch eine verdiente Rote Karte, aufseiten der Gäste, zum Spielzeitende unnötig belastet. Absicht unterstellen wir dem Spieler nicht, aber die Rote Karte war, auch in der Nachbetrachtung und mit emotionalem Abstand, berechtigt.

Nächstes Spiel: am 22. Mai 2022 ab um 16.00 Uhr gegen den MBSV Belzig e.V.
Spielort: Albert-Baur-Halle in Weitzgrunder Weg 6, D-14806 Bad Belzig
Spielort zum Klicken für Navigationssystem: Albert – Baur Mehrzweckhalle – Google Maps oder bing maps – Bing Karten
Tabelle Verbandsliga Brandenburg-Süd:

 RangMannschaftBegegnungenSUNTore+/-Punkte
1MTV Wünsdorf 1910161600453:283+17032:0
2SV Blau-Weiß Dahlewitz171304437:359+7826:8
3HSG Schlaubetal-Odervorland181215444:405+3925:11
4OSG Fredersdorf-Vogelsdorf17917427:392+3519:15
5SC Trebbin17818471:437+3417:17
6TSG Lübbenau 63 II208111519:551-3217:23
7Märkischer BSV Belzig16718426:442-1615:17
8HV Luckenwalde 09176011337:390-5312:22
9HC Spreewald II196013412:476-6412:26
10HSG RSV Teltow/ Ruhlsdorf II194213434:513-7910:28
11SG Schöneiche184113405:517-1129:27
Absteiger 12HSV Wildau 1950 II zurückgezogen am 11.02.2022
Quelle: nuLiga Handball – Staffel

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