Wir haben in unserem Vorbericht nicht zu viel versprochen, denn tatsächlich sollte das Nachholspiel gegen die HSG Schlaubetal-Odervorland zu einem Heimspielkracher werden. Die HVL09 konnte zwar am Ende mit einer vielversprechenden Leistung nicht die Lorbeeren ernten, kann aber mit so einer Leistung mit erhobenen Hauptes in die Restsaison gehen.

Die HVL09 geht immer wieder in Führung und kann sich sogar leicht absetzen

Die erste Halbzeit begann gegen den Tabellenzweiten vielversprechend. Immer wieder konnten unsere Jungs in Führung gehen und zeigten, insbesondere in der ersten Hälfte der ersten Spielzeit, eine hervorragende und geschlossene Mannschaftsleistung. Vor allem unsere Abwehr konnte wieder glänzen und behielt unsere HVL09 im Spiel. Nach vorne sollte in diesem Spiel auch deutlich mehr gehen, primär über Linksaußen. Marcel Junge hatte seinen sog. Sahnetag! Er wurde nicht nur teilweise perfekt in Szene gesetzte, er konnte vorwiegend seine Chancen nutzen und so wurde die HVL09-Sieben mit einem kleinen Polster im Spiel belohnt, aber die Schlaubetaler sind aktuell nicht umsonst Tabellenzweiter! Es sollte sich schon in der ersten Halbzeit zeigen, dass unsere HVL09 mit fortschreitender Spielzeit fahrlässiger mit ihren Chancen umging. Immer wieder scheiterten wir an den Pfosten, an der Latte oder am Torhüter der Schlaubetaler selbst. Glück im Unglück war, dass auch die Schlaubetaler gute Chancen liegen gelassen haben und so blieb das Spiel weiter auf einem spannenden Niveau.

Mit 13:11 in die Halbzeit und mit breiter Brust zur zweiten Spielhälfte

Die HVL-Sieben ging mit einer 13:11 Führung in die Halbzeit und der Trainer, Jörg Thätner, fand insgesamt lobende Worte für die erste Spielzeit. Natürlich gab es auch Punkte, die man ansprechen musste und die es galt abzustellen, denn die Schlaubetaler blieben dran und kämpften, ebenfalls mit einer abgespeckten Personaldecke, im wahrsten Sinne des Wortes „wie die Kesselflicker“! „Die Wechsel müssen noch schneller ausgespielt werden, wir müssen mehr in die Tiefe gehen, nicht zu nah an der Abwehr arbeiten und vor allem, wenn wir durch sind, müssen die Dinger sitzen!“, so die abschließenden Worte des Co-Trainers Andreas Reinhold in seiner Halbzeitansprache. Tatsächlich vergaben wir nur zu oft, leider aktuell ein Thema bei der HVL09, vor und mit dem gegnerischen Torwart. Alles in allem zeigte unsere Mannschaft eine deutlich bessere Leistung, als in den letzten Wochen. Insofern konnten wir mit breiter Brust in die zweite Hälfte gehen.

Zweite Spielhälfte nichts für schwache Nerven und dem glücklicheren Ende für den Gast

Die zweite Spielhälfte war tatsächlich nichts für Nerven geschwächte Zuschauer! Das Spiel fand nach wie vor auf hohem Niveau statt und die nächste Erkenntnis, die man aus diesem Spiel mitnehmen kann, ist die Tatsache, dass wir dieses Niveau mithalten können. Gleichwohl zeigte unsere junge Mannschaft immer wieder Nerven und wir vergaben gute Chancen. Schlaubetal kämpfte sich heran und erarbeitete sich ihre vielversprechenden Möglichkeiten primär aus dem Rückraum heraus. Die Führung gaben wir aus den Händen und gerieten sogar im Rückstand. Schlaubetal baute diesen noch aus und wir hatten eine Phase, wo wir ganze sieben Minuten einfach kein Tor machen konnten/wollten! Wieder stand unserer jungen Mannschaft die Nervosität regelrecht ins Gesicht geschrieben, aber unser Kapitän Marek Krischak fand deutliche und mahnende Worte im Spiel zur Mannschaft. „Das ist genau das, was ich von einem Marek Krischak auf der Platte als Kapitän erwarte. Er hatte die Mannschaft wieder zurück ins Spiel gebracht und auch in der Mitte hatte Marek diesmal eine einwandfreie Leistung gezeigt.“, so unser Trainer Jörg Thätner in seiner Spielzusammenfassung.

Tatsächlich bäumte sich unsere Mannschaft wieder auf und glänzte durch eine gelungene Kampfleistung! Sie sollte in der späten zweiten Hälfte der zweiten Spielzeit wieder herankommen. Jetzt lagen die Nerven bei den Gästen etwas blank und das wurde durch die lauten Einwände des Trainers in Richtung seiner Spieler deutlich. Die HVL09 erarbeitete sich in den letzten Minuten den Ausgleich und hatte in der 59. Spielminute Ballbesitz. Sollte hier doch noch ein Sieg möglich sein? Es sollte zum letzten Angriff kommen und man sah unserer jungen Mannschaft an, sie wollte alles oder nichts! Sie wollte den Sieg und der Sieg wäre möglich gewesen, aber im letzten Angriff ging der Ball nicht konsequent nach vorne, zu oft zur Seite und es fehlte der notwendige Druck aufs Tor. Sicher, unsere Mannschaft suchte nach dem entscheidenden Moment, aber der Schiedsrichter gab das Handzeichen zum Zeitspiel. „In dem Moment wusste ich, jetzt machen wir das Tor oder wir verlieren.“, so unser Präsident Gordon Roth. Leider wurden wir unter dem Eindruck des Zeitspiels in den letzten Sekunden zu nervös. Schlaubetal warf alles in die Abwehr, was möglich war und die HVL09 verlor in der Bewegung nach vorn den Ball. Schlaubetal bekam in den letzten Sekunden des Spiels Ballbesitz, gab ihn schnell nach vorne und durch einen cleveren Pass nach außen die eindeutige Möglichkeit zum Tor. Diese Chance ließen sich die Schlaubetaler nicht nehmen und sie machten das Tor zum 24:25 Sieg.

Beste Leistung in diesem Jahr wird nicht belohnt, aber…

„…die Jungs können trotzdem verdammt stolz auf diese Leistung sein. Sie dürfen jetzt nichts die Köpfe hängen lassen. Auf keinen Fall! Wir haben mit dem Tabellenzweiten, wenngleich auch dieser dezimiert angereist ist, mithalten können und ein richtig spannendes Spiel auf Augenhöhe erlebt. Das müssen wir mitnehmen. Wir haben mehr Tore gemacht als sonst und wir haben deutlich gezeigt, dass mit uns noch zu rechnen ist! Wir werden unsere Punkte noch holen, da bin ich mir sicher.“, so Gordon Roth nach dem Spiel. In der Tat haben wir ein Spiel auf gutem Verbandsliga-Niveau gesehen und sicher, eine etwas erfahrenere Mannschaft hätte hier Sekunden vor dem Ende lieber den Punkt mitgenommen. „Ich mache der Truppe keinen Vorwurf, sie wollte eben die Entscheidung erzwingen. Sie wollte den Sieg. Das kann ich nach dieser bisherigen Misere in der Rückrunde verstehen. Wie wir es ausgespielt haben am Ende, darüber müssen wir sicher reden, aber daran sehe ich doch, die Mannschaft funktioniert.“, so unser Co-Trainer Andreas Reinhold, der ebenfalls im Spiel mit einer adäquaten Leistung ausgeholfen hat.

Die Mannschaft hat geschlossen eine hervorragende Leistung auf die Platte gebracht. Wir waren das erste mal mit einer ausreichend gefüllten Wechseloption in das Spiel gegangen. Das hatte man auch deutlich sehen können, dass sich das positiv auf das Spiel auswirkte. „Trotz dieser Top-Leistung der Mannschaft, möchte ich persönlich heute die Einzelleistung von Marcel Junge hervorheben. Ihm haben wir es heute, insbesondere in der ersten Spielhälfte, zu verdanken, dass wir dieses Niveau im Spiel entwickeln konnten. Matze hatte heute seinen persönlichen Sahne-Tag.“, so Gordon Roth nach dem Spiel.

Die Schiedsrichterleistung war alles in allem vorbildlich. Sie haben ein gutes Bild abgegeben und das Spiel zu jeder Zeit souverän in den Griff gehabt. Wir beglückwünschen den Sieger und senden sportliche Grüße nach Schlaubetal.

Am Samstag, dem 09. April 2022 erwartet die HVL09 der nächste Kracher im Kreisderby gegen den souveränen Tabellenführer MTV Wünsdorf 1910 (Wünsdorfer Wölfe). Das Hinspiel in Wünsdorf ging damals mehr als eindeutig verloren. „Wir wurden von der Leistung der Wünsdorfer im Hinspiel ganz sicher überrascht. Das macht auch das Ergebnis aus dem Hinspiel mehr als deutlich, aber wir sind für das Rückspiel ganz sicher vorgewarnt! Wir werden die Jahnhalle nicht kampflos hergeben!“, so unser Geschäftsführer Oliver Much in seinem persönlichen Ausblick auf das kommende Spiel gegen den Tabellenführer. Die Wünsdorfer selbst lassen sich von der Misere der HVL09 in der Rückrunde nicht blenden. Sie waren vor Ort und haben die HVL09-Sieben im Spiel gegen die HSG Schlaubetal-Odervorland beobachtet…

Spieler des Tages: Marcel Junge (7) RR und RL und Marek Krischak (17) RR, IB, KL, RM

Es fehlten im Spiel: Martin Stelter (RR, RL) und Oliver Johl (RR, RL) beide verletzt, Steven Klante (RR, RM) und Stephan Kirchner (RR, IB; KL) beide dienstlich verhindert, Pake Jayabalan (TW) und Bastian Litzba (RR, RA) beide wegen Corona, Tobias Schamott (RR, IB, KL) und Oliver Much (RR, IB, KL) beide beruflich verhindert. Hannes Huth (RR, RA) gesperrt wegen Rote Karte, mit Spielbericht.

Spielort: Jahn-Sporthalle, Ludwig-Jahn-Straße in D-14943 Luckenwalde
Anwurf: 18.30 Uhr
Mannschaft: erste Männermannschaft
Meisterschaft: Verbandsliga Brandenburg-Süd
aktuelle Platzierung: 9