Männer lassen nach starken 20 Anfangsminuten ebenso stark nach
Zur Überraschung des Gastgebers HSG Schlaubetal-Odervorland startete der HVL09 wie die Feuerwehr, doch geht letztendlich mit 33:21 baden
Nachdem am Donnerstag noch gegen die OSG Fredersdorf-Vogelsdorf erfolgreich getestet wurde, war man guter Dinge im Spiel zu Gast bei der HSG Schlaubetal-Odervorland – dem aktuell Tabellenzweiten der Verbandsliga Süd. Es sollte doch endlich die Wende eingeleitet werden. Die Vorzeichen standen gut. Trainerin Klante konnte erstmals auf den kompletten Kader zurückgreifen (Ausnahme Peter Eyssen, der aufgrund seiner Schulterverletzung weiterhin langfristig ausfällt). 16 Spieler waren mit nach Müllrose gereist. Trainerin Klante entschied sich dafür, dass Sie vorerst 12 Mann in den Kader berufen hat und dann je nach Spielverlauf die Spieler Stephan Kirchner, Oscar Krüger, Paul Thiele nachnominiert.
Luckenwalde kam gut in die Partie rein und war zu Beginn hellwach. Nach 3 Minuten konnte man ein erstes Ausrufezeichen setzen und mit 1:3 in Führung gehen. Der Gastgeber war gewarnt und konnte über den bärenstarken Krzyzanowski (14 Tore) zur 8. Minute zum 4:4 ausgleichen. Ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte sich. Luckenwalde legte vor, Schlaubetal zog nach und umgekehrt. Bis zum 8:8 nach 17 Spielminuten. Der Gastgeber sah sich gezwungen, eine Auszeit zu nehmen – mit Erfolg, wie sich im weiteren Verlauf herausstellen sollte. Es kam zum totalen Bruch im Spiel der Nuthestädter.
Im Anschluss an die Auszeit sorgten 3 verworfene Halbchancen auf Seiten der Gäste für Unsicherheit im eigenen Spiel. Die Köpfe der Luckenwalder blockierten wieder und es war nix mehr von der Spielfreude der ersten 20 Minuten zu sehen. Im Gegensatz – es sollte sich eine Art Resignation einstellen, die Trainerin Klante durch gezielte Einwechselungen auch nicht lösen konnte. Der Gastgeber aus Müllrose nutzte diese Schwächephase konsequent und ohne Mitgefühl. Die Halbzeitpause sollte Luckenwalde nun vor dem totalen KO beim Stand von 15:10 retten.
„Männer, Ihr spielt phantastische 20 Minuten Handball – auswärts, aber was ist los? Macht dort weiter, spielt Eure Chancen geduldig aus, erarbeitet Euch die Lücke und bringt die Dinger am Torhüter vorbei ins Tor“ appelliert Klante an die Zusehens enttäuschten Spieler. Der Knoten will irgendwie nicht platzen. Die Ansätze sind da, doch vereinzelte Schwächephasen bringen die Mannschaft um Trainerin Klante immer wieder in Rückstand und damit der persönlichen Verzweiflung nahe.
Die zweite Halbzeit sollte allerdings ein Abbild der letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit widerspiegeln. Der Druck von den Rückraumspielern um Steven Klante, Timo Bohnert, Tom Giesin und Martin Stelter war nicht erkennbar und machte es den robusten Abwehrspielern der HSG einfach, gezielte Torwürfe zu verhindern. Klante entschied sich dann, Spieler Oscar Krüger in der 47. Minute beim Stand von 24:14 nach zu nominieren, um frischen Wind in den Rückraum zu bringen. Gemeinsam mit Thomas Eyssen, der zwischenzeitlich für Steven Klante in der Rückraum Mitte eingesetzt wurde, ist zumindest wieder Zug zum Tor erkennbar gewesen. Krüger bedankte sich für das Vertrauen direkt mit einem Tor bei der ersten Ballberührung. Im weiteren Verlauf konnten die Schützlinge von Klante die Partie halbwegs ausgeglichen gestalten, wobei Schlaubetal auch nicht mehr die absolute Zielstrebigkeit gezeigt hatte, Luckenwalde vollends aus der Halle zu schießen. Der Endstand von 33:21 sollte an dieser Stelle Lehrgeld genug sein, um die Luckenwalder noch tiefer in die „Grübelphase“ über die eigene Leistung zu bringen.
Der fehlende Glaube an die eigene Leistung, die vermisste Lockerheit aus den Trainingseinheiten und Testspielen und der mangelnde Mut zum eigenen Erfolg scheint das größte Hemmnis der Mannschaft zu sein. Vorstandsvorsitzender Gordon Roth bezeichnet die letzten 40 Spielminuten gar als die schlechteste Leistung, die er nach Neuaufstellung der Mannschaft je gesehen hat. Nun gilt es die Gründe für dieses kleine Scheitern zu ergründen. An den sonst eklatanten technischen Fehlern liegt das unzureichende Abschneiden drei Spiele vor Serienhalbzeit nicht, denn nachweislich sind diese kontinuierlich weniger geworden. Das Training und die darin forcierten Übungen fruchten, doch der Erfolg stellt sich noch nicht ein, vielleicht braucht das unterfangen auch einfach noch ein wenig mehr Zeit und auch das ein oder andere Erfolgserlebnis, um den Glauben an das große Ganze nicht zu verlieren. Die nächsten Spiele werden mehr Aufschluss über die momentane Situation geben, zumindest glauben Spieler, Trainer und Vereinsvorstand an das Konzept des Vereins, auch wenn zählbares noch nicht auf sportlicher Ebene direkt erkennbar ist. Luckenwalde steht nun vor dem Derby beim MTV Wünsdorf am 07.12. um 18:30 Uhr in der Pflicht, eine Änderung im Auftreten zu zeigen. Es bleibt also spannend.
Für Luckenwalde spielten: S. Kühne (Tor), Bastian Kallweit (Tor), S. Klante (2), E. Ljunggren, T. Eyssen (3), M. Junge (3), M. Stelter (2), T. Bohnert, T. Schamott (1), M. Krischak, T. Giesin (8), P. Langenickel (1), O. Krüger (1)
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